Aktiv gegen Hassvideos - MA HSH-Medienrat lädt YouTube-Verantwortliche zum Gespräch
Norderstedt, 31. Januar 2018 – Um nach Wegen zu suchen, wie offensichtlich rechtswidrige Inhalte auf YouTube effektiv und dauerhaft entfernt werden können, hat der Medienrat der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) YouTube-Verantwortliche in seine Märzsitzung zu einem Gespräch eingeladen.
Hierzu der Vorsitzende des Medienrats, Lothar Hay: „Die Betreiber von Internet-Plattformen müssen ihre Verantwortung noch stärker wahrnehmen. Dazu gehören eigenverantwortliche Maßnahmen gegen offensichtlich rechtswidrige Inhalte, aber auch technische Lösungen, die verhindern, dass bereits einmal gelöschte oder gesperrte Inhalte wieder öffentlich zugänglich gemacht werden können.“ Dies war zuletzt immer wieder mit dem die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus verhöhnenden-Propagandaclip „In Belsen“ der Musikgruppe „Kommando Freisler“ geschehen.
Der Medienrat erwartet von dem Gespräch auch Informationen zum Umfang der eigenen Prüf- und Löschaktivitäten des Anbieters sowie zu seiner Bereitschaft, eine größere Transparenz über Personal, Löschkriterien und erfolgte Maßnahmen herzustellen. Tiefe und Umfang der Auskünfte, auch gegenüber den Medien, Parlamenten und Verbänden, müssen nach Ansicht des Medienrats deutlich verbessert werden.
Hintergrund der jetzt erfolgten Einladung ist eine wiederholte Befassung des Medienrats mit offensichtlich rechtswidrigen Inhalten auf YouTube. „Mit großer Besorgnis sieht der Medienrat der MA HSH die Zunahme menschenverachtender, gewaltverherrlichender, rassistischer und rechtsextremistischer Inhalte auf Plattformen und in Sozialen Netzwerken wie Facebook, YouTube und Twitter“, so Hay. Bereits im Dezember 2017 hatte der Medienrat die Plattformbetreiber zu noch größerem Engagement gegen offensichtlich unzulässige Inhalte aufgefordert und kritisiert, dass Videos mit indizierten Musikstücken nach Sperrung trotzdem wieder neu hochgeladen werden konnten.
Hier können Sie die Pressemitteilung als PDF herunterladen.
Bei Fragen zu dieser Pressemitteilung wenden Sie sich bitte an die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH), Pressesprecherin Simone Bielfeld, Telefon 040/36 90 05-28, E-Mail bielfeld@ma-hsh.de. Weitere Informationen über die MA HSH sind unter www.ma-hsh.de verfügbar.